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2. Bugsektion & Cockpit

Okt. 25, 2021

Zunächst müssen die Baupläne erstellt und das Depron zugeschnitten werden. Wie immer also.

Bei Depronjets bekommst Du den modifizierten Bauplan, der in allen Aspekten optimiert wurde. Dazu gibt es eine komplett neue Schwenkflügelmechanik und einen 3D Vollrumpf - keine Silhouette.

Daher trägt das Modell auch den Namen F-14 „D“, also die 4. Version.

Diesen und alle zukünftigen Baupläne erstelle ich inzwischen mit dem kostenlosen Vektor-Grafikprogramm "Inkscape". Dort kann ich die Pläne einfach anpassen und modifizieren, Proportionen verändern, Details hinzufügen oder entfernen - solange bis das Modell meinen Anforderungen entspricht. Und man kann durchpausen, also eine Grafik als Hintergrund einspielen und darüber arbeiten, bzw. Konturen nachzeichnen. Genau was ich benötige.

Der Plan liegt als PDF Datei im DinA4 Format vor und Du kannst ihn direkt ausdrucken.


Sofern Du kein Premiummitglied werden möchtest (und ich verstehe überhaupt nicht warum :-)) suche im Internet nach den Plänen von „MDC +F-14“. Es handelt sich dabei zwar „nur“ um ein Profiljet in der Basiskonfiguration, aber immerhin…

2.1. Die Vorbereitung:

Ausschnitt der Depron Bauteile anhand der Schablonen
Anzeichnen und Ausschneiden der Cockpit Teile
Ausgeschnittene Bauteile der Rumpfplatte der F14

1. Nachdem Du Dir den Bauplan ausgedruckt hast, musst Du die einzelnen Elemente noch zusammenkleben. Ich verwende hierzu immer Tesafilm und betrachte es als die nervigste Tätigkeit beim gesamten Bau. Aber solange kein A0 Drucker zur Verfügung steht, bleibt dies die einzige Möglichkeit. Beachte dabei, dass sich durch die Überlappung kleinere Ungenauigkeiten gegenseitig verstärken können. Am Besten faltest Du große Bauteile anschließend in der Mitte, um zu prüfen, ob diese symmetrisch geworden sind und trimmst sie notfalls mit der Schere.


2. Achtung: Der Bauplan ist kein „Fertigmodell“. Er beinhaltet nur die wesentlichen Komponenten. Einfache Abdeckungen, wie die unteren Triebwerksschächte oder das Mittelstück, Finnen und den Bodenbereich habe ich nicht mit abgebildet. Diese musst Du individuell, zunächst mit Überstand, anpassen. Orientiere Dich hierzu einfach an den Bildern der einzelnen Bauabschnitte.

Im Gegensatz zu anderen „Herstellern“ arbeite ich auch nicht (mehr) mit Zapfen und Nuten, da mir das Ausschneiden viel zu mühsam ist und sofern Du das Modell skalierst, diese nicht mehr passen. Die Positionen sind nur dort teilweise markiert, wo es für die Passform und die Ausrichtung vor dem Verkleben sinnvoll ist.


3. Weitere Schritte:

  • Nachdem Du die Schablonen ausgeschnitten hast, kannst Du sie auf das Depron übertragen. Rechne aufgrund der großen Rumpfflächen und der Komplexität mit 3 Platten.

  • Beachte die Faserrichtung (Maserung) des Depron, so dass sie im Rumpfbereich von vorne nach hinten verläuft. Bei den Tragflächen, Tailerons und Leitwerken sollte sie nach außen verlaufen.


  • Übertrage Dir im Cockpitbereich unbedingt die Aussparungen. Diese erleichtern Dir das Verkleben deutlich, da Sie die Form vorgeben.


  • Für alle Teile, die Du doppelt benötigst, musst Du die Schablone beim erneuten Anzeichnen einfach umdrehen. So gehst Du sicher, dass die raue Seite des Depron immer außen ist.

4. Optional: Panel Lines:
Ich empfehle Dir, aufgrund der notwendigen Anpassungen, Verklebungen, Spachtel- und Schleifarbeiten, die Panellines diesmal erst später anzuzeichnen.

2.2. Die Bugsektion:

Der Bau besteht aus 2 separaten Baugruppen. Beginne mit der Bugsektion zum Warmwerden. Diese dient zur geschützten Aufnahme der Elektronik und des LiPo Akkus. Es stellt ein in sich geschlossenes Element dar, welches unabhängig vom Rest konstruiert werden kann. Zum Schluss wird es mit der Rumpfsektion „verheiratet“ und die Übergänge werden gespachtelt.

Bewahre die Baupläne unbedingt auf, denn die Rumpfsektion ist das Erste, was bei einer unsanften Landung oder einem Crash beschädigt wird. Sofern eine Reparatur, wie bei der SU-30SM (Den Bericht findest Du hier) nicht möglich ist, lässt sich die gesamte Bugsektion neu konstruieren und ersetzten.

Cockpit und Skelett der Rumpfsektion
Das Bugteil wurde mit der score&fold Methode erstellt.
Fertige Bugsektion mit Cockpit
Füllen der Spalten der Depron Rumpfsektion

Die Bugsektion wird mit der Score & Fold Methode erstellt. Wichtig sind die Formelemente, also der Zwischenboden und der untere Mittelsteg. Dieser gibt mit seinen Schottwänden die Form des Bug und der Nase vor.

Hieran siehst Du auch gut den Nutzen und den Erfolg der Score & Fold Methode, da sich auch komplexe Rundungen und Formen darstellen lassen.
Ob Du in den Zwischenboden noch Stabilisierungselemente einarbeitest, überlasse ich Deiner Einschätzung.

  • Beginne, indem Du die Schottwände mit dem Mittelsteg verklebst. Als Orientierung dienen Dir dabei die auf dem Plan eingefügten Zahlen.


  • Verklebe den Mittelsteg mit dem Zwischenboden und achte auf eine rechtwinklige Verklebung. Damit steht das formgebende Skelett.


  • Die Seitenwände werden mit den Ausschnitten in die Zapfen gesteckt. Eventuell musst Du diese nachschneiden, um eine gute Passform zu erhalten. Anschließend verklebst Du sie.


  • Als nächstes verklebt Du den Bereich der Spitze (Nase). Nutze dazu Uhu-Por und bestreiche alle 8 Einzelelemente (die Spitzen) mit Kleber, lass diesen gut ablüften und presse die Elemente zusammen. Dabei ergibt sich die Form von selbst. Bis zur endgültigen Trocknung fixierst Du sie mit einem Stück Klebeband.


  • Der Bugbereich ist damit fast fertig, er bleibt aber zum Einbau der Elektronik zunächst unten offen.

  • Für das Cockpit musst Du die formgebenden Mittelstücke ebenfalls ineinanderstecken und verkleben. Danach kannst Du die Kabinenhaube erstellen und anschließend mit dem Mittelstück verkleben.

  • Um einen sicheren Halt der Kabinenhaube im Flug zu gewährleisten, klebe nach hinten heraus 2 gekürzte Eisstiele ein und nimm vorne Magnete zur Sicherung.


  • Die ganzen Spalten und Kanten kannst Du bereits jetzt mit dünnen Depronstreifen, mithilfe von Verdünner auffüllen und verschleifen.


2.4. Hochzeit

Profitipp:


Die Bugsektion wird nicht gerade, sondern etwas hängend mit der Rumpfplatte verklebet. Diese optische Anpassung, abgeschaut vor Original, war der wensentliche Grund, die Bugsektion getrennt zu erstellen. Einfacher wäre es sicherlich gewesen, die untere Rumpfplatte nach vorne zu verlängern und das Cockpit daran anzupassen, aber so ist es genauer. Stabilisiert wird die Konstruktion später durch die inneren Triebwerksschächte und die obere Rumpfplatte.

  • Wichtig: Die untere Rumpfplatte wird diesmal und ausnahmsweise andersherum genutzt, als ich es Dir sonst erklärt habe. Somit liegt die glatte, gleitende Seite des Depron oben, genau dort, wo Du die Schwenkflügelmechanik einbaust.


  • Die Bugsektion wird mit der Rumpfsektion verklebt. Dies ist etwas fummelig, da es ein paar geometrische Besonderheiten zu beachten gilt. Orientiere Dich hier unbedingt an Originalfotos.

  • Der Ausschnitt für die Bugsektion erfolgt mittig in der unteren Rumpfplatte und reicht in der Tiefe etwa bis zum vorderen Mitteldeck oder anders: Die vorderen Kanten der Turbineneinlässe sollten etwa im hinteren Drittel der Kabinenhaube sein.

  • Die Breite des Ausschnitts orientiert sich an der Breite der Bugsektion. Die Kanten sollten direkt am Cockpitbereich anliegen und verklebt werden, um die Stabilität zu erhöhen.

  • Die Bugsektion wird etwas nach unten angewinkelt eingeklebt. Ohne dies wäre das Flugbild seltsam, denn die Nase würde dann nach oben zeigen. Bedenke, dass durch das Tragflächenprofil ("ebene Platte" bzw. Brettprofil) das Modell leicht mit dem Heck hängt. Dazu musst Du den Übergang etwas schräg schleifen oder unterfüttern.
    Durch diesen optischen Trick kaschierst Du das „Problem“ etwas. Originalbilder zeigen diesen „Winkel“ sehr schön.
F-14 Iranische Luftwaffe
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