Aus Konstrukteurssicht faszinierten mich von Anfang an die aerodynamisches Details moderner Kampfjets. Warum sehen deren Profilformen der Tragflächen so anders aus, als man es in den aerodynamischen Grundlagen lernen durfte, warum werden Tailerons zur Steuerung benutzt, wofür eignen sich Doppel-Seitenleitwerke mit V-Stellung oder wann sind Canards vorteilhaft? All diese Fragen begleiten mich stets bei der Konstruktion neuer Modelle. Bei meinen Recherchen stieß ich in der Fachliteratur auf die Aussage, dass der abgeflachte Rumpf aktueller und zukünftiger Kampfjets selbst einen erheblichen Teil des Auftriebs erzeugt, und mit den Flügeln zu einem einzigen Auftriebskörper verschmolzen ist - Ein unschlagbarer Vorteil bei Flügen mit langsamer Geschwindigkeit. Im Falle der Mig-29 wurde der Nutzen durch die Rumpfform sogar mit konkreten 40% beziffert.Sollte sich diese Angabe auch nur ansatzweise auf meine Modelle übertragen lassen, würde ungeahnte Möglichkeiten nach sich ziehen: Mehr Zuladung in Form größerer LiPos, größere oder schwerer Modelle bei gleicher Motorisierung, kleiner Spannweiten und damit einhergehende Steigerung der Manövrierfähigkeit und und und. Das musste ich testen.
MiG-29C Fulcrum "Falke"

Anspruch: ★★☆
Zeitaufwand: ★★☆
Kosten: ★★☆
Flugerfahrung:
★☆☆

Technische (Modell-)daten
Kat: Semi-Profilbauweise
Spannweite: 800 mm
Länge: 1150 mm
Gewicht (leer): 600g (Rohbau)
790g (lackiert)
Steuereung: Höhen- u. Querruder (klassische Steuerung)
(4 Servos)
Motor: Heckmotor (Extron 2050kv)
LiPo: 3S 2200mAh (40C)
Kurztext MiG-29:
Die Mikoyan MiG-29 ein zweistrahliges, überschallfähiges leichtes Kampfflugzeug, das in der Sowjetunion entwickelt wurde und als Gegenstück zur F/A-18 Hornet und F-16 dienen sollte.
Sie vereint auf einzigartige Weise unglaubliche Wendigkeit mit grosser Geschwindigkeit.
Ihre Flug- und Steuereigenschaften bei geringer Geschwindigkeit und/oder hohem Anstellwinkel – für den Nahkampf unschätzbar wichtige Faktoren – blieben bislang von den westlichen Konkurrenten unerreicht. Diese ausgezeichneten aerodynamischen Eigenschaften der MiG-29 kommen unter anderem daher, dass der abgeflachte Rumpf selbst rund 40% des Auftriebs erzeugt, und mit den Flügeln zu einem einzigen Auftriebskörper verschmolzen ist. Dies macht die MiG-29 speziell bei tiefen Geschwindigkeiten unschlagbar.
Diese Flugeigenschaften wurden erst in den neueren Generation wie dem Eurofighter oder der F-22 Raptor erreicht – also mit rund dreissigjähriger Verspätung.
Die MiG kann vom Start weg senkrecht mit Schallgeschwindigkeit steigen und erreicht im Horizontalflug Mach 2,3, bleibt aber selbst unter 200 km/h noch voll einsatzfähig – geradezu lebenswichtig im Nahluftkampf, in dem siegt, wer enger kurven, schneller klettern, besser beschleunigen oder verzögern kann.
Die ersten Maschinen erreichten 1983 die sowjetischen Luftstreitkräfte, wurden aber in zahlreichen Länder exportiert oder lizensiert. Auch die deutsche Luftwaffe besaß 43 Maschinen, die nach der Wiedervereinigung mit der DDR zunächst übernommen wurden.