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6. Leitwerke & Ruder

Juni 15, 2021

In diesem Bauabschnitt soll es um die Ruder und die Ruderflächenanlenkung gehen. Im Gegensatz zum Motor kannst Du hier nachträglich nicht allzu viel ausgleichen und neu einstellen, also mach es von Anfang an richtig. Ich betone es nochmals: Symmetrie, also deckungsgleiche Ruderflächen, Ausschläge, Ruderhörner und Anlenkungstangen sind der Schlüssel zum Erfolg und wenn es einmal schief und krumm wird, dann immerhin auf beiden Seiten gleichermaßen.

7.1. Einbau der Servos

  • Schneide die Position, wo die Servos später sitzen sollen, etwas kleiner, so dass diese stramm darin Halt finden. Die Position kannst Du, abhängig von Schwerpunkt und den anderen Komponenten, beliebig wählen. Im Zweifel bring diese so weit wie irgend möglich nach vorne oder arrangiere sie zentral um den Schwerpunkt.


  • Die Servos klebst Du mit UhuPor in die Ausschnitte, so dass die Befestigungslaschen der Servos auf dem Depron liegen. Fixiere danach die Servos mit Epoxy oder Sekundenkleber, da der Uhu Por etwas flexibel aushärtet. Genau diese ansonsten positive Eigenschaft kannst Du hier gar nicht gebrauchen.


  • Steuere die Mittelposition der Servos an (mit Hilfe des Sender oder eines Servotester) und setzte die Servohörner im 90 Grad Winkel nach unten zeigend auf. Sicher den Servoarm mit der beiliegenden Schraube.
Einbau der Servos in die Depronjets F-18

Profitipp:

Servos immer so einkleben, das der Servoarm hinten ist. Diese spart Gestänge und minimal Gewicht.

7.2. Tailerons

Die Tailerons, als das gewählte Setup, können später beliebig um Seiten- und Querruder oder Landeklappen ergänzt oder aber in reine Höhenruder umgewandelt werden. Tailerons steuern Dein Jet etwas anders und vermutlich gewöhnungsbedürftig, da der „Steuerpunkt“ hinten und somit auch hinter dem Schwerpunkt liegt.

Rollen, die ansonsten durch Querruder initiert werden, werden durch Tailerons etwas „eierig“, in etwa wie eine Fassrolle. Durch geschickete Kombination mit unterstützenden Querrudern oder negativem Differential lassen sich aber ziemliche gute „Scale“ Effekte realisieren.

Gefällt Dir das Setup nicht - nun nichts leichter als das. Baue einfach Querruder ein und lenke die Tailerons klassich als Höhenruder an.

Gib den Tailerons dennoch eine Chance.

Tailerons anpassen und grstänge ermitteln

7.3. Einbau der Tailerons

  • Die Scharnierkante der Rumpfplatte hat bereite eine 45 Grad Scharnierkante. Ansonsten schneide diese jetzt.


  • Die Tailerons bekommen ebenfalls eine Scharnierkante (ebenfalls 45 Grad), so dass die „Spitzen“ oben zusammenstoßen und der V-Ausschnitt unten ist. Vergiss auch nicht die Vorderkante abzurunden und die Hinterkante abzuschrägen (Sichwort: Clark-Y).


  • Halte die Tailerons an und klebe sie provisorisch mit einem Streifen Klebeband fast. Mit Hilfe einer Ruderstange oder notfalls dem Lineal ermittelst Du nun die ideale Ruderhornposition, so dass sich das Anlenkgestänge vom Servoarm rechtwinklig nach hinten bewegt (dabei sollen die Anlenkstangen gerade und dicht am Triebwerksschacht vorbeilaufen) und sowohl Ruderhorn als auch Servohorn in einer Linie liegen.


  • Die Ruderhörner passt Du ein, indem Du einen Schnitt ins Depron machst und die Hörner hindurchsteckst. Dabei achtest Du darauf, dass die Löcher zum Einhängen der Gestänge genau über der Scharnierkante liegen, also da, wo Rumpfplatte und Tailerons zusammenstoßen.


  • Verwende selbstgebaute Auflagen aus 0,8-1mm Birkensperrholz* als Unterlage auf der Unterseite. Dadurch verteilt sich die Kraft und das Depron reißt nicht aus. Kleber Ruderhörner, Sperrholzplatte und Ruderhorn-Gegenstück einfach mit Sekundenkleber fest. Achte darauf, dass die Löcher für die Gabelköpfe genau über der Scharnierkante liegen.


  • Klebe einen Streifen Blenderm Scharniertape* von oben zur Hälfte auf die Rumpfplatte und befestige die Tailerons an der anderen Hälfte. Die Scharnierkanten sollten genau zusammenstoßen, so dass keine Spalt vorhanden ist.


  • Auf der Unterseite klappst Du die Tailerons um und nutzt ebenfalls einen Streifen Blenderm. Zum Schluss musst Du nur noch zwischen den beiden Tailerons einen kleinen Schnitt machen, um sie zu entkoppeln.


  • Hänge die Gestänge ein (zunächst äußeres Loch des Ruderhorns) und peile über die Seite an. Wie ich Dir Bereich Wissen „Tragflächenprofile“ beschrieben habe, verwendest du momentan ein „Brettprofil“. Dabei wird das Modell immer etwas schräg in der Luft hängen, da es einen gewissen Anstellwinkel benötig, um zu fliegen. Diesen realisieren wir nicht über den Bau, sondern für den Anfang über das Anstellen der Ruderflächen. Von der Seite sollten deine Tailerons also im Normalzustand immer etwas nach oben zeigen (einen Tick, also maximal 5 Grad).
Tailerons vorbereitung und feinschliff
Befestigung der Tailerons mit Hilfe von Blenderm Tape
Scharnierband von unten zur befestigung der tailerons

Profitipp:

Im Falle von großen Ruderflächen mit großen Ausschlägen solltest Du 0,6mm oder 0,8mm Birkensperrholz ins Auge fassen. Dieses ist zwar mit etwa 10 Euro für ein DinA4 Format sündhaft teuer, ermöglicht Dir aber die Stabilisierung von oben und unten. 1mm Sperrholz ist hier zu dick und die Gegenplatte des Ruderhorns würde nicht verriegeln.

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