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9. Lackierung

Sept. 29, 2021

Nachdem der Erstflug erfolgreich verlief und noch ein paar Modifikationen vorgenommen wurden, folgt nun zunächst die Oberflächenbehandlung mit Parkettlack und Talkum. Während Du die Oberfläche schleifst, kannst Du Dir Gedanken über eine passende Lackierung machen. Gerade die Suchoi Baureihe bietet ein ganzes Spektrum an Farben und Sonderlackierungen. Als Gedankenstütze empfehle ich Dir die Website (http://wp.scn.ru) oder Du bemühst die Bildersuche in Google (tippe folgendes in die Suchmaske: "su30 paint scheme"). Ich bleibe bei meiner modifizierten Lackierung der „Russian Knights“.
Für alle folgenden Abschnitte findest Du noch mehr Trick und Tipps
im Artikel über Lackierung &Finish.

9. 1. Oberflächenbehandlung

(s. auch Baupraxis)


  • Schleife die Oberfläche, sofern nicht geschehen mit 120/220er Schleifpapier und entferne den Schleifstaub und etwaige Verschmutzungen mit Silikonreiniger.


  • Klebe die Servos und mechanischen Teile sowie den Motor zum Schutz mit Klebeband ab. Die Gestänge lasse ich diesmal dran.


  • Rühre Parkettlack* und Talkum* im Verhältnis 3:2 an, so dass eine cremige Masse besteht, etwa so wie Sahne.


  • Beginne auf der Unterseite. Im Bereich der Bugsektion kannst Du den Boden mit sehr dünnen und feinem Glasfasergewebe* verstärken. Zuschneiden, auflegen und mit einem trockenen Pinsel bestreichen. Durch die extreme elektrostatische Aufladung schmiegt es sich an den Rumpf an und verrutscht nicht. Dieses dann mit der Parkettlackmischung einpinseln. Danach folgt der Rest des Modells.


  • Die SU-30 wird danach zum Trocknen aufgehängt. Den Wartungsdeckel legst Du  separat, da er sonst mit dem Modell verkleben kann.


  • Nun gilt es, Laufnasen und Tropfen mit einem Pinsel abzunehmen. Diese entstehen gerne auf der Unterseite, da die glatte Oberfläche des Depron hier kaum Parkettlack aufnehmen kann. Diesen Vorgang wiederholst Du mehrmals im Abstand von 5 Minuten.


  • Lass das Modell danach mindestens 24 Stunden trocknen.
Vorbereitung zur Oberflaechenbehandlung
Flugzeug mit Parkettlack und Talkum bestrichen

9.2. Schleifen


  • Schleife das Modell leicht mit 120er Schleifpapier vor und danach noch einmal mit 220er nach.


  • Auf der Oberseite habe ich diesmal wieder sogar das Nasschleifverfahren angewendet.


  • Überprüfe, ob sich noch zwischen den Ruderflächen Parkettlack befindet und diese verklebt. So etwas kannst Du aber mit einem Messer leicht wieder freischneiden.


  • Danach wieder mit Silikonreiniger reinigen und entfetten.
Nassschleifen der Su30

9. 3. Lackierung


Die Lackierung ist diesmal etwas aufwendiger und daher gehe ich etwas ins Detail.

a) Farbwahl


  • Sprühfarbe
    Ich empfehle Dir hier die Hausmarke aus dem Biber-Baumarkt mit den drei Buchstaben. Sie deckt gut und bleibt auch am Depron haften. Beschädigungen durch Lösungsmittel sind ausgeschlossen.
    Ein Nachteil dieser Farben ist jedoch der Sprühkopf. Er neigt bei kurzen Sprühstössen zum Verstopfen und kleckst dann. Entweder beginnst Du den Sprühvorgang außerhalb des Modells oder Du verwendest einfach einen alten Sprühkopf einer anderen Farbe.

  • Pinselfarbe
    Ich nehme die bewährten Farben der Firma "Ammo of Mig". Es gehen aber auch alle anderen (Vallejo, Citadel, RevellAqua usw.) oder du mischt Acrylfarbe aus dem Künstlerbedarf.
    Die "Ammo of Mig" Farben sind jedoch in den Originalfarbtönen speziell hergestellt und Du bekommst Sie sogar als
    Set*. Jeweils ein 17ml Fläschchen in den Farben Blau (Dark Grey Blue) und Himmelblau (Skyline Blue) sollte reichen.

  • Folie:
    Für die Dekorelemente und Decals benötigst Du Folie in den Farben Weiß, Blau und Rot. Nutze die
    651er Folien von Oracal*, denn sie besitzen die beste Kombination aus Materialstärke, UV-Beständigkeit, Leuchtkraft und Klebekraft.
Sprühdose Lackfarbe Obi
Abkleben beim Bepinseln

b) Technik und Vorgehen:


1. Unterseite:


1.1. Weiße Grundierung
Für die Unterseite und die Bugsektion im vorderen Bereich (oberes Cockpit bis Canards) reicht normale weiße Sprühfarbe aus. Farbe und Flugzeug sollten Raumtemperatur haben. Noch besser, Du lässt die Sprühdose noch eine wenig in der Sonne, bzw. auf der Heizung stehen. Und
kräftig schütteln nicht vergessen, je länger je besser, mindestens 2 Minuten.

Lackiere in mehreren dünnen Schichten und lass alles gründlich trockenen.

1.2. Triebwerksgondeln
Die Gondeln werden außen und innen Blau gemalt. Die Unterseite kannst Du aussparen, denn dort soll später ein Stück Folie zum Schutz aufgebracht werden.

1.3. Oberseite- Grundierung
Danach kannst Du die Oberseite ebenfalls Blau grundieren.
Spare die vorderen Bereiche der Tragflächen aus, denn dort wird später der rote Dekorstreifen angebracht.
Somit besteht auch keine Notwendigkeit für exakte Farbübergänge oder Abklebearbeiten mir Malerkrepp, da sich die Farben nicht „berühren“ bzw. der Übergang durch die Klebefolie sauber getrennt wird. Bedenke, dass Du 2 Farbschichten benötigst und überlege daher, welche Bereiche nicht lackiert werden müssen, um Farbe (und Gewicht) zu sparen.

1.4. Oberseite - Tarnmuster
Mit dem dunkleren Blauton werden nun die Tarnmuster (Flecken) lackiert. Dafür reicht ein ruhige Hand und eine Vorlage aus dem Internet über ungefähre Form und Position.

Lackierung der SU-30 auf der Unterseite
1. Schicht Farbe
Tarnflecklackierung

2. Dekor:


Vorsicht:

Überlege Dir vorher, wo die Klebefolie angebracht wird. Du wirst sie bei Fehlern nur schwer wieder entfernen können ohne die darunterliegende Farbschicht zu zerstören.


2.1. Tragflächen
Mit roter Folie wird nun über die vordere Oberfläche beider Seiten ein 6cm breiter Streifen geklebt, der bis zum LEX Knick reicht. Dieser Streifen steht zu 3 cm über die Tragfläche heraus und wird anschließend nach unten umgelegt. Damit ist die Nasenleiste geschützt.  Über den Wartungsdeckel beträgt die Breite des roten Streifens 4cm
Direkt davor klebst du einen 3cm blauen Streifen und dahinter einen 1cm breiten weißen Streifen.

2.2 Cockpit

Das Cockpit ist in die Bugsektion integriert und natürlich nur Semi-Scale. Dennoch lassen sich die Umrisse anzeichnen und der Bereich entweder lackieren oder Du folierst hier ebenfalls. Durch die Rundungen ist dies ein wenig aufwendiger, aber wenn Du mit Überstand arbeitest und die Folie gut erwärmst, lässt sie sich um die Kanten herum ziehen. Die Überstände lassen sich hinterher abschneiden.
Ich empfehle silberne oder graue Folie, da Du dann mit schwarzer Folie Umrandungen und Unterbrechungen anbringen kannst. Natürlich kannst du auch schwarze Folie nutzen und die Umrandungen mit einer andere Farbe anbringen.

2.3. Triebwerke
Die Triebwerksaußlässe kannst Du mit grauer oder silberner Folie bekleben. Für die Leitbleche habe ich Dir im "Premiumbereich" ein Vorlage erstellt, welche aus schwarzer Folie angefertigt werden kann. Alternativ bemalst Du die Triebwerksaußlässe einfach.

2.4. Triebwerksschächte
Die Unterseite der Triebwerksschächte kannst Du lackieren oder mit weißer oder schwarzer Folie zum Schutz bekleben. Alternativ eignet sich auch normales Gewebeklebeband. Ich hatte noch einen Rest hellblaue Oracal Folie, also nehme ich die.


2.5. Seitenleitwerke

Für die Markierung der unteren Seitenleitwerke in den russischen Farben schneidest Du Dir 9 cm lange Streifen in weißer Farbe, 6cm lange Streifen in rot Farbe und 3 cm Streifen in blauer Farbe  Diese klebst du übereinander und kannst das gesamte Leitwerk in einem Rutsch bekleben. Lediglich im Bereich der Ruder und Anlenkungen musst Du etwas trimmen und nachschneiden. Dies ist deutlich leichter als mit jeweils 3cm langen Streifen am Modell einen sauberen Übergang zu bekommen. Die Überstände vorne und hinten schneidest du bündig ab.
Die Spitzen der Seitenleitwerke folierst Du noch in weiß. Dazu musst Du einen (Heißluft-) Föhn nutzen, um die Folie über die Kanten zu ziehen.

Wenn der Föhn einmal heiß ist, kannst Du damit noch die restliche Folie erwärmen und festdrücken, insbesondere die rote Folie der Nasenleiste.


2.6. Optional:
Mit
Chrom- oder Spiegelfolie* kannst Du noch die Nasenleisten der Tailerons, der Canard und der Seitenleitwerke folieren. Hierzu reicht ein 1cm breiter Streifen, der mittig aufgeklebt und rechts und links bzw oben und unten umgeschlagen wird. Zusätzlich kannst Du die Triebwerksaußlässe ebenfalls mit dieser Folie bekleben.

Folie am Cockpit
Folie anbringen
Aufbringen von Folie
Fertig folierte SU30
Großaufnahme der Triebwerke

Profitipp:

Planst Du Außenlandungen auf Asphalt oder Schotter ein, so solltest Du aus Birkensperrholz (8,8-1mm) passgenaue Streifen ausschneiden und mit UhuPor auf die Unterseite der Triebwerksgondeln kleben. Darauf kommt dann die Folie (oder Farbe).

4. Decals


  • Für die Beschriftungen und Decals habe ich Dir im Premiumbereich wieder die Vorlagen zum Download bereitgestellt. Wie immer einmal als PDF (damit kannst Du die Seite spiegelverkehrt ausdrucken, von hinten auf die Oracalfolie kleben und mit einer Schere ausschneiden) und als Plotterfile (FCM) für Plotter und Schneidmaschinen.

  • Hast Du eine andere Größe für dein Modell gewählt, kannst Du die Decals in der Größe selbstständig anpassen.

  • Zum Auftragen der Decals eignet sich perfekt spezielle Transferfolie* oder eine ruhige Hand, damit Buchstaben und Zahlen am Ende gleichmäßige Abstände und Verläufe haben.

  • Vergiss nicht, diese abschließend mit dem (Heißluf-)Föhn zu erwärmen und anzupressen.
Decals und Transferfolie
Anbringen der Secals mit Transferfolie

Der letzte Schritt:

Prüfe noch einmal die Funktionsfähigkeit der Ruderflächen und den Schwerpunkt nach. Bei mir ist dieser etwa 1cm nach hinten gewandert. Dies liegt daran, dass mein Modell nun auf 580g Leegewicht kommt und die zusätzlichen 110 Gramm (Parkettlack, Farbe und Folie) zu 80% hinter dem Schwerpunkt liegen. Dieser ist übrigends, von oben gesehen, auf der weißen Dekorlinie vor den Seitenruderservos.

Das war es - Ready for Takeoff
Herzlichen Glückwunsch.

SU-30SM auf dem Rasen in der Sonne

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