Blog Post

6. Setup & Finish

Sept. 06, 2021

Parallel zum Einbau der Servos und des Motors werden gleich noch alle anderen Arbeiten erledigt, so dass Du am Ende dieses Bauabschnitts bereits das (fast) fertige Modell in den Händen hälst. 

Um die Komponenten anzuschliessen, musst Du aber erst einmal in das Innere der Bugsektion gelangen. Dazu benötigst Du eine Wartungsklappe oder so wie ich, einen abnehmbaren Deckel, der mit Magneten gesichert ist. Hierüber lässt sich auch später bequem der Akku wechseln. Danach kannst Du die Servos an den Empfänger anschließen, die Triebwerksschächte unten verschließen und den Schwerpunkt einstellen.

6.1. Servoeinbau

  • Berücksichtige bereits beim Einbau der Servos den späteren Schwerpunkt. Generell gilt die Grundregel, alle Komponenten um den Schwerpunkt herum anzuordnen, um die maximale Wendig- und Manövrierfähigkeit zu erreichen.


  • Da der Motor nicht allzu weit hinten sitzt und ein 2200mAh Lipo mit ca. 200g Gewicht zum Einsatz kommt, brauchst Du keine speziellen Schwerpunktüberlegungen an dieser Stelle anstellen.


  • Auf dem Bild siehst Du, dass ich die Servos für die Querruder in die Tragfläche eingelassen habe. Somit kann ich die Gestänge in einer Linie nach hinten führen und muss nicht (wie bei den Seitenrudern) mit Biegungen oder Winkeln arbeiten. Aufgrund der schräg verlaufenden Scharnierkante macht es Sinn, auch die Servos etwas schräg einzubauen, um eine gerade Anlenkung des Ruderhorns zu erreichen.


  • Schneide die Löcher nicht zu groß, so dass der Servo schon mal stramm sitzt. Verwende dann Uhu Por oder Epoxy, um sie einzukleben.


  • Du solltest Servos immer mit möglichst viel Kontaktfläche einkleben. So sind die Seitenruderservos an die Innenseite der Triebwerksschächte geklebt und die Taileronservos an die Bodenplatte. Da diese im Bereich der KF Profile sitzen, musst Du mit einem Rest Depron unterfüttern.


  • Die Kabel verlegst Du später durch ein kleines Loch in das Innere der Bugsektion.
Probehalber eingepasste Servos

Profitipp:

Hast Du Zweifel über die Gewichtsverteilung und die Folgen für den Schwerpunkt, baust Du die  Servos immer soweit vorne, wie möglich ein. Die Jets werden sonst schnell hecklastigt. Somit muss der LiPo weiter nach vorne verlegt werden  oder noch schlimmer: Ballast in Form von zusätzlichem Gewicht).

6.2. Anlenkung der Ruderflächen


  • Sofern nicht bereits geschehen, musst Du noch die Tailerons anscharnieren, was Dir mit den Tipps aus dem vorherigen Abschnitt und den Hinweisen im Bereich "Baupraxis" leicht gelingt.


  • Da die Ruderhörner bereits an allen Ruderflächen angebracht sind, brauchst Du für die Tailerons und die Querruder nur die Gestänge einhängen und am Servo mit den Gestängeanschlüssen verbinden.


  • Im Falle der Seitenruder müssen wir mit einer Z-Biegung das Rudergestänge verändern, da Servoarm und Ruderhorn nicht in einer Linie sind. Orientiere Dich an den Bildern. Anstelle eines Gabelkopfes nutze ich meine Abkröpfzange* um eine Z-Biegung im Draht zu erreichen, die sich in das Ruderhorn einhängen lässt.
Anlenkung der Seitenruder mit Draht
Z-Zange

6.3. Wartungsklappe


  • Um Zugang zum Inneren der Rumpfsektion zu haben, zeichne Dir mit einem Lineal die Umrisse und Größe des Wartungsdeckels an.


  • Damit dieser nicht zugroß wird, lege den später genutzten LiPo auf das Modell und pendele den Schwerpunkt grob aus. Damit weißt Du bereits die ungefähre Position. Der Schwerpunkt ist etwa 10mm nach dem "Knick", also dem Übergang der LERX zu den Tragflächen.

  • Verstärke den ausgeschnittenen Deckel mit Depronstreifen und Stabilisierungsleisten, denn Du musst ihn bei jedem Akkuwechsel abnehmen.

  • Zum Befestigen klebst Du an der Vorderkante 2 Holzstäbchen (z.B. halbierter Eisstiel) ein oder Du scharnierst ihn an. Somit kannst Du ihn später hochklappen und er bleibt mit dem Modell verbunden.

  • Im hinteren Bereich gibt es mehrer Möglichkeiten, den Wartungsdeckel während des Fluges in Position zu halten. Nimm Klett oder Magnete. Auch mit einem Streifen Klebeband kannst Du den Deckel während des Fluges in Position halten.
offene Wartungsklappe am Depronjet hinter dem Cockpit
Wartungsdeckel stabilisiert und verstärkt
Magnet zur Sicherung des Wartungsdeckels

6.4. Verkabelung und Setup


  • Sämtliche Servokabel verlegst Du durch die Triebwerksschächte in den Cockpitbereich. Damit keine Kabel lose in den Triebwerken herumhängen, fixiere diese mit Klebeband unterhalb der Rumpfplatte.


  • Für den Empfänger schneidest Du ein Loch in den Boden, schließt alle Kabel an und schiebst ihn durch das Loch in den unteren Teil. Somit ist der Empfang optimal.


  • Der Regler wurde ebenfalls in einen Ausschnitt geschoben und lediglich eingesteckt. Aus Günden der Kühlung wäre es besser gewesen, ihn wie bei der F-18 in einem der Triebwerksschächte zu befestigen. Durch das Setup mit Motorkabeln und Empfänger lässt sich der Regeler aber so jederzeit schnell austauschen.


  • Das Setup und die grundlegende Programmierung des Senders werde ich Dir im nächsten Abschnitt erklären, hier jedoch zunächst die Verkabelung:

- Bat/Bind: Elektrolytkondensator

- Kanal 1: Regler

- Kanal 2: Rechtes Taileron

- Kanal 3: Linkes Taileron

- Kanal 4: Beide Seitenruder (per Y-Kabel)

- Kanal 5: Rechtes Querruder

- Kanal 6: Linkes Querruder

Verkabelung zum Empfänger

Beachte bei dieser ganzen "Kabelei" aber die Möglichkeiten von Interferenzen, also Störungen. Die häufigsten Absturzumfassen umfassen auch diesen Kabelsalat, also lies dir diesen Abschnitt noch einmal durch.


6.5. Restarbeiten


Triebwerksschächte lackieren und zukleben


  • Nachdem Du alles angeschlossen (und überprüft !) hast, kannst Du die Triebwerksschächte mit einem Stück Depron verschließen. Dieses wird einfach aufgeklebt und sofern es irgendwo übersteht, passgenau abgeschnitten.


  • Optional: Je nach späterer Lackierung solltest Du darüber nachdenken, vor dem Verkleben bereits die Innenseiten der Triebwerksschächte zu lackieren. Mit dem Pinsel wird dies später sonst sehr aufwendig.
lackieren der innenren Triebwerksschächte

Spalte füllen (Depron Spachtel) und grob verschleifen


  • Mit Depronstreifen und Moltofil Leichtspachtel* kannst Du nun alle Spalte, Löcher und Ungenauigkeiten ausbessern. Vermutlich sind im Bereich der Übergänge vom Seitenruder in die Rumpfplatte oder im Bereich der KF Profile noch Spalte zu sehen und auch die Score and Fold Linien bedürfen der optischen Bearbeitung.


  • Anschließend verschleifst Du das Modell noch einmal mit 120er Schleifpapier.



Schwerpunkt und Akkuposition


  • Der Schwerpunkt ist nach meinen Recherchen und basierend auf den nachträglich ergänzten Canards etwa 30mm hinter dem "Knick", also dem Übergang der Lerx in die Tragflächen.


  • Um den Schwerpunkt auszuwiegen, positioniere den Lipo im Modell. Ich empfehle ausschließlich Klettband zu benutzen. Klebe einfach ein entsprechend großes Stück auch den Rumpfboden in entsprechender Position. Dies sollte etwas länger als der Lipo sein, um ihn später noch in beide Richtungen verschieben zu können.
fertige_su30_unlackiert auf dem Rasen

Fertig

Du bist bereit für den Erstflug. Mein fertiges Modell wiegt 470g. Das ist fast ein Rekordwert und wird sich in den Flugleistungen positiv bemerkbar machen. Falls Du es schafft trotz Farbe und Aufklebern am Ende unter 600g zu bleiben ist das ein sehr guter Wert.

Kombiniert mit einen 2200er LiPo beträgt Dein Abfluggewicht dann ca. 800g und damit deutlich unter 1 Kilogramm.


Ich erwähne dies an dieser Stelle explizit, da es um eine rechtliche Bewertung geht. Der Modellfugdachverband DMFV beispielsweise versichert im günstigsten Tarif nur Modellflugzeuge bis 1000g im Bereich des "Wildfliegens". Sofern Du also in freier Wildbahn unterwegs bist und keinem Verein angehörst, solltest Du einen Blick in den Bereich Wissen "Recht und Gesetz" werfen. Ebenso empfehle ich Dir im Premiumbereich die Broschüre "Meine Top 10 Tipps und Tricks für Wildflieger", in der ich Dir verrate, wie Du garantiert 99% Ärger aus dem Weg gehen kannst, sei es mit Spaziergängern, Anwohner, Jägern oder einfach nur Nörglern.

*Die mit Sternchen * gekennzeichneten grünen Links sind gesponsert bzw. Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, sobald Du ein Produkt kaufst. Dadurch hast Du weder Mehrkosten noch andere Nachteille. Und selbstverständlich hat so etwas noch nie Einfluss auf meine Meinung gehabt. Alle vorgestellten Artikel stammen zu 100% aus meiner Werkstatt und haben sich bewährt.

Share by: