Blog Post

1. Konzeption & Planung

Juli 10, 2021

Die Suchoi  spiegelt in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstufen (SU-27, SU-30, SU-35, SU-37) verschiedene Generationen wieder, die sich optisch auf den ersten Blick kaum voneinander unterscheiden. Es ist für mich DER Klassiker der östlichen Kampfflugzeuge und Repräsentant der russischen Luftstreitkräfte.


Ein Muss in jeder Sammlung (und nicht nur) wegen der überragenden (Kunst-) Flugeigenschaften.

1. Konzeption und Modifikation


Natürlich lässt sich das Modell analog zur F/A-18 in Profilbauweise erstellen, doch hier will ich Dir die nächste Baustufe erklären. Damit gelingt es Dir später, jedes beliebige Modell nach dieser Bautechnik zu entwerfen. Es ist die Vorstufe zum Semiscale-Modell oder den deutlich anspruchsvolleren Full-Scale Modellen, wie dem "Eurofighter" oder der F-14 "Sundowners", welche Du in der Galerie findest.
Ziel ist es, zum Schutz gegen Beschädigung, Feuchtigkeit und anderen Einflüssen, die elektronischen Komponenten im Flugzeug unterzubringen. Deshalb benötigst Du einen Rumpf- und Cockpitbereich, der Dir mit einer abnehmbaren Wartungklappe, Zugang zum Inneren ermöglicht. Hierüber kannst Du auch den Akku später bequem wechseln, ohne das Modell jedesmal umdrehen zu müssen.
Zusätzlich erhält die SU-30 von Anfang an das KF-4 Profil. Dies verleiht Stabilität und Du kannst Dir Zusatzverstärkungen und somit Gewicht im Bereich der sehr weit hinten liegenden Tragflächen sparen, von den verbesserten Flugeigenschaften, insbesondere bei Wind, ganz zu schweigen. Die Anlenkung der Ruderflächen erfolgt mit Hilfe von 6 Einzelservos, damit Du später auch die gewünschten Spezialprogrammierungen vornehmen kannst. Gleichzeitig entsteht so eine Experimentierplattform für die verschiedenen Arten des Setup und der Anlenkung. Selbstverständlich kannst Du auch wieder nur mit Taileronanlenkung starten und nach und nach die Funktionen ergänzen.

Das Modell wird anhand von original Skizzen und Blaupausen erstellt und die Proportionen werden diesmal durch Stauchungen oder Streckungen nicht verändert. Ziel ist ein echtes „Multi-Roll-Kampfflugzeug“ welches den gesamten Flugbereich abdeckt, also Langsamflug mit hohem Anstellwinkel bis hin zum 3D Kunstflug.

Die Vorflügel/Canards sind optional. Ich habe sie in den Bauplan aufgenommen bzw. ergänzt. Du kannst sie aber genauso gut weglassen, wenn sie Dir optisch nicht gefallen. Ich werde sie einbauen und alles soweit vorbereiten, dass ich sie später vielleicht sogar mit einem weiteren Servo anlenken kann. Sollten sie mir aber im Rahmen des Erstflugs nicht zusagen, schneide ich sie vor dem Lackieren einfach wieder weg.
Genaus dies meine ich aber mit „Experimentieren“. Ich habe noch kein Modell dieser Bauart und somit probiere ich es eben einfach mal aus.


Ergänzung (09/22):

Eigentlich handelt es sich nicht um klassische Canards. Die zusätzlichen Flächen dienen nicht als Höhenruder sondern ausschließlich zur Regulierung des Luftstromes im Übergangsbereich von Rumpf zur Tragfläche bei Flugmanövern mit hohen Anstellwinkeln und Wengigkeit. Am besten sieht man das immer, wenn eine Suchoi eine Cobra fliegt. Dabei stellen sich diese Zusatzflächen fast senkrecht auf, wobei die hintere Kante nach oben klappt, also entgegengesetzt einer Höhenruderwirkung.  Damit werde ich aber noch experimentieren. Da die Steuerflächen im Basis-Setup aber zunächst nicht angelenkt werden (und der Einfachheit halber) spreche ich aber zunächst noch von Canards, auch wenn dies bewusst nicht korrekt ist.

Indische Luftwaffe im Langsamflug mit Canards
SU-30 Indische Luftwaffe beim Start

2. Bautechnik


Erstmals kommen hier Elemente der "Score & Fold" Methode für den Rumpfbereich zum Einsatz und Du verbaust die KF4 Profile, sowie eine magnetisch gesicherte Wartungsklappe für den Akkuwechsel und den Zugang zur Elektronik. All dies sind universelle Merkmale und die Techniken hierzu helfen Dir beim Bau künftiger Modelle. Für die gewünschten Flugeigenschaften ist es von äußerster Bedeutung, möglichst leicht zu bauen, also überlege Dir jeden Schritt genau, ob es nicht auch anders (also noch leichter) geht.


3. Komponenten:


Vorab: Alle Komponenten habe ich Dir bereits hier (Abschnitt: Wissen) ausführlich vorgestellt und empfohlen.


Da alle Ruderflächen einzeln angelenkt werden sollen, benötigst Du auch 6 Einzelservos, davon 2x mit Metallgetriebe für die Tailerons in der Digitalvariante, die anderen 4 Servos nach Wahl.
Ich habe mich für die Tailerons hier einmal für den Hersteller Savöx entschieden. Diese und die anderen vier Servos habe ich aus meinem Fundus hinzugefügt, also gebrauchte Servos, analog.
Als Motor wähle ich einen leistungsärmeren (!) EXXEED Motor mit 2050kv an einer 6x4,2 Luftschraube aus dem Quadrokopterbereich (Gemfan). Diese verspricht mehr Leistung durch die spezielle Bauform,  aber mit der niedrigeren KV Zahl passt das dann wieder. Als Regler nehme ich einen
Hobbywing/Skywing 40A Regler mit 3A BEC* und aufgrund der 6 Servos auch noch einen Elktrolytkondensator* gegen Stromspitzen und sog. „Brownouts“, also Empfangsstörungen.
Da der Akku innen liegend verbaut werden soll und um etwas mehr Flugzeit zu bekommen (5-7 Minuten), plane ich von Anfang an einen
SLS 3S 30C 2200er* Akku ein. Dies hilft auch dabei, den Schwerpunkt einzustellen, denn der größte Teil des Modells liegt durch die stark nach hinten gepfeilten Tragflächen dahinter.  Der Einfluss durch Lackierung und auch Folie erfordert entweder später Ausgleichgewichte im vorderen Bereich oder aber, der LiPo muss möglichst weit vorne angebracht werden. Mein Ziel ist, wie immer, alle Komponenten um den Schwerpunkt zu arrangieren, um so größtmögliche Wendigkeit zu erreichen. Und dabei hilft ein schwererer Akku deutlich.

SU-30 im langsamen Vorbeiflug mit Luftbremse

Profitipp:

Die Komponenten kannst Du bereits konfektionieren und vorbereiten. Also die Servos testen, mit Klebeband oder Schrumpfschlauch schützen, die Servoarme montieren, ggf. noch Stecker an- oder umlöten, den Motor montieren, den Regler programmieren und im Sender ein neues Modell im Speicher anlegen und mit dem Empfänger (ver-)binden.

4. Lackierung:


Die Lackierung des Modells erfolgt angelehnt an den Farben der „Russian Knights“, der russischen Kunstflugstaffel mit den Emblemen und Farben Russlands. Sie sind quasi das Gegenstück zu den USAF Thunderbirds und den US NAVY Blue Angels. Außerdem habe ich mir die Idee der Farbgebung bei einem sündhaft teuren Modell eines namenhaften Herstellers abgeschaut. Als Farben verwende ich Airbrushfarben der Firma Ammo of Mig* (praktischerweise als Set in genau den richtigen Farbtönen erhältlich), die ich jedoch mit dem Pinsel auftrage sowie wasserbasierten weißen Sprühlack aus dem Baumarkt.
Dekorationen sind, wie immer, aus
Oracal 651er Folie*, in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Blau.

Su-30 Russian Knights

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