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7. Abschließende Arbeiten

Juni 21, 2021

Die F-18 ist fast fertig. Es folgen noch ein paar Restarbeiten, die sich aber schnell erledigen lassen. Konntest Du Dein Modell bisher noch relativ einfach umdrehen und kopfüber ablegen, wird das mit dem Einbau der Seitenruder deutlich schwieriger. Ebenso ist es jetzt Zeit, den Bodenbereich zu verschließen, sofern Du alles richtig angeschlossen, verkabelt und eingestellt hast. Deine Kompontenten sind damit vor Schmutz und Beschädigungen weitestgehend geschützt.

8.1. Hardware Setup

Lege einen Akku ein, aktiviere Deinen Sender und überprüfen noch einmalig die Elektronik. Sofern die Richtung der Ausschläge nicht passt, musst Du am Sender oder mit speziellen Servo-Reverse-Modulen die Laufrichtung ändern. Mit Hilfe von Y-Kabel oder Reverse-Modulen kannst du nun „hardwareseitig“ dein Setup festlegen.
Gut, gut! Mit zwei verbauten Servos ist da nicht viel Aufwand notwendig. Es reicht  ein 4 Kanal Empfänger (ich verwende den
Spektrum AR410*), da wir nur die Kanäle Gas, Quer und Höhe nutzen und trotzdem noch Luft für den nachträglichen Seitenrudereinbau haben. Planst Du, auch die Querruder später separat anzusteuern, solltest Du jedoch von Anfang an einen 6/7 Kanal Empfänger nutzen.

elektronische komponenten im Rumpf der f-18

8.2. Wartungsklappe

Passe die Wartungsklappe bzw. in diesem Fall die Bodenplatte an. Theoretisch kannst Du sie modular verbauen oder mit einen Öffnungsmechanismus versehen. In diesem Fall ist dies aber unnötig. Verklebe sie also direkt.
Worauf Du jedoch achten solltest, ist, dass die Bodenplatte etwas schmaler als die Triebwerksschächte ist, so dass diese unter Spannung schräg verklebt werden können. Dadurch erreichst Du eine vorbildgetreue Optik. Der Akkuwechsel erfolgt dann von vorn durch die offen Triebwerksschächte.
Bei anderen Modellen ist dies schon deutlich komplexer und durch bewegliche oder abnehmbare Zugangsmöglichkeiten gelöst.

fertig verkleber Rumf- Bodendeckel zum Schutz

8.3. Seitenleitwerke

Der vorletzte Bauabschnitt besteht darin, die Seitenleitwerke anzukleben. Realitätsgetreu beträgt der Winkel 18 Grad zur Seite so dass ich mir eine Schablone aus einem Reststück Depron gefertigt habe. Geometriekenntnisse 8. Klasse, also 10 cm nach unten und etwa 2,5 cm zur Seite (14 Grad pro Seite) oder Du bemühst ein Geodreieck. Ach was, wenns 10 oder 20 Grad werden ist das auch nicht schlimm.
Aber: Gleichmäßig und Symmetrisch, sonst induziert das später eine Rollneigung im Flug.

Profitipp:

Achte beim Verkleben der Seitenleitwerke unbedingt auf Symetrie (wieder einmal). Schräg stehende Leitwerke (z.B. F-18, F-22) sind immer etwas windanfälliger und, sofern Du Seitenruder einbauen möchtest, induzieren diese immer eine, meist unerwünschte Rollbewegung. Ich mag das nicht, daher versuche ich die Leitwerke immer gerade zu bauen, oder „schummele“ etwas, indem ich den Winkel, wie hier, verkleinere.
Interessant ist daher die F-22 „USAF Thunderbirds“ in der Galerie, da ich die Seitenruder, aufgrund eines Experiments unten installiert habe.

Schablone für 30 Grad Winkel fuer die Seitenleitwerke
Verkleben der Seitenruder mit Hilfe einer Schablone

8.4. Schwerpunkt auswiegen

Das Modell ist fertig. Für Glückwünsche ist es aber noch zu früh.

Lege den Akku ein und wiege den Schwerpunkt aus. Wo genau dieser liegt, weiß niemand und selbst wenn Du ihn errechnen kannst, deckt sich das nicht unbedingt mit Deinem Fluggefühl.

Also folgendermaßen:
Aus allen möglichen Ressourcen des Internet und diverser Modellflugzeughersteller liegt der Schwerpunkt (CG= Center of Gravity) für meinen Maßstab etwa 2 cm hinter dem Übergang der Tragflächen in die LEX Profile, so wie hier markiert. Die scheint bei allen Herstellern irgendwie ähnlich zu sein und ist damit schon einmal eine gute Referenz. Zumindest ist dies der Startwert, womit die Kiste fliegen sollte.

Die 1/3 Regel der Tragfläche zur Ermittlung des Schwerpunkts bei klassischen Flugzeugenformen greift hier nicht, da sowohl LEX Vorflügel, also auch Tragflächengeometrie (Pfeilung nach hinten) eine andere Herangehensweise erfordern. Aber die Realität sieht wieder ganz anders aus und hängt auch später von Deinen gewünschten Flugeigenschaften ab.

Ich fliege sehr gerne mit einem etwas weiter hinten liegenden Schwerpunkt (ca 1 cm Abweichung), da so die Wendigkeit deutlich erhöht ist. Bei starkem Wind allerdings setzte auch ich den Akku nach vorne, um durch die Verlagerung des Schwerpunktes Richtung Bug, mehr Stabilität und Geradeausflugeigenschaften zu bekommen. Richtiger Kunstflug ist dann aber nicht mehr möglich.
Leider gelang es mir nicht, den Schwerpunkt konstruktionsbedingt zu treffen, also musste ich schweren Herzens 30g Blei in der Nase hinzugeben. Später, sofern ich auf einen 2200mAh Lipo wechsele, wird dies wieder entfernt.
Momentan ist dies ärgerlich, aber notwendig.

Ermittlung des Schwerpunktes
verklebte Felgengewichte unter der Nase.

Profitipp:

Als Ausgleichsgewichte (Blei bzw. Ballast) nutze ich selbstklebende 5g Felgengewichte, wie sie jede Reifen- oder Autowerkstatt zum Auswuchten der Felgen nutzt. Es gibt sie in unterschiedlichen Gewichtsabstufungen.

Frag doch mal Deinen Reifenhändler. Ist er geizig, überlässt er Dir aber vielleicht die Gebrauchten oder Du spendest ne Kleinigkeit in die Kaffeekasse. Alternativ lege Dir einen lebenslangen Vorrat Klebegewichte* zu. Wer weiß, wozu man die mal noch verwenden kann.

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