FAQ

Egal ob Du Profi, Nerd oder Experte bist oder als Anfänger, Newbee, Rookie oder Stift gerade mit dem Hobby beginnst. Manche Begrifflichkeiten sind nicht auf den ersten Blick bekannt und vermutlich auch von mir entsprechend beeinflusst und abgeändert.

Freu Dich auf das Glossar - eine hoffentlich verständliche Zusammenfassung, Aufflistung und Erklärung meiner "speziellen Begriffe".

*Fehlt etwas, lass es mich wissen und ich ergänze es gerne.

  • Canards

    Canards (von Französisch Canard, Ente) heißen Steuerflächen vor dem Hauptflügel. Das ist bei modernen Jets ein für die Stabilität nicht nötiger aber die Wendigkeit erhöhender Hilfsflügel an einem Delta-Flügel. Klassische Vertreter sind der Eurofighter, die Rafale oder die Grippin.


    Durch die Enten-Konfiguration reißt die Strömung zuerst an den Canards ab und das Flugzeug nimmt die Nase herunter. Kombiniert mit der Delta-Fläche ergibt sich ein Flugzeug mit sehr gutmütigen Landeeigenschaften, welches in der Luft sehr wendig ist.


  • Depron

    Material der Wahl für den Bau der kleinen und leichten Depronjets. 

    Und lass dir nichts vormachen: Depron ist Depron. Alles andere ist etwas anderes.


  • Diskuswurf (Starttechnik)

    Die einzigartige Depronjetstarttechnik, die Du vermutlich nicht allzu oft in der Praxis siehst. Insbesondere bei Heckmotoren kann es zu schweren Verletzungen kommen, wenn Du das Modell klassisch aus der Hand (also unten am Modelllrumpf festgehalten) starten würdest und die Luftschraube erst einmal ein Muster in Deine Handoberseite zwischen Daumen und Zeigefinger ritzt. 


    Beim Diskuswurf hälst Du das Modell an einer Tragflächenspitze oder dem Übergang der Tragflächen zum Rumpf fest.

    Der Daumen fixiert oben, die anderen Finger stützen das Gewicht des Modells von unten.

    Lasse das Modell seitlich herunterhängen. 


    Zum Start gibst Du Vollgas und ziehst das Modell in einem Viertelkreis gerade und schiebst es parallel zum Boden mit einem Anstellwinkel von 30-45 Grad in die Luft. 


    Die Motorkraft sollte ausreichen um das Modell direkt aus der Hand zu ziehen. Anderenfalls sackt es kurz durch. Nimm die Nase runter und hoffe das Beste :-)


    Ein Tutorial folgt. 

    In meinen Videos kannst Du aus der Ich-Perspektive aber bereits die Grundzüge erkennen.


  • Elevons

    Elevon ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus Elevator (Höhenruder) und Aileron (Querruder). Es bezeichnet dementsprechend eine Steuerfläche, die sowohl als Höhenruder (also gleichsinnig zur Nicksteuerung) oder als Querruder (gegensinnig, eine Seite nach oben, die andere nach unten, zur Rollsteuerung ausgeschlagen werden kann.


    Dazu ist entweder elektronische oder mechanische Mischung der Steuereingaben nötig.


    Elevons kommen häufig vor bei schwanzlosen Flugzeugen. Bei modernen Kampfflugzeugen wird oft die Bezeichnung Taileron verwendet. Sie sind dort meist als Pendelruder ausgelegt.


  • Expo

    Mechanisch oder am Sender eingestellte Sensivität um den Mittelpunkt der Steuerknüppel. Normalerweise ist der Ausschlag einer Ruderfläche mechanisch begrenzt (z.B. 20 Millimeter nach oben) und am Sender bildet der Steuerknüppel linear diesen Weg ab. Halber Knüppelausschlag nach oben entspräche hier also 10 Millimeter an der Ruderfläche. Anders bei Expo. Je nach Wunsch kann der Steuerknüppel zu Anfang nur wenig oder auch überproportional viel Ruderweg entsprechen. Der Vorteil ist eine Entschärfung, gerade für Anfänger. Nachteil ist dann jedoch ein Übersteuern im weiteren Verlauf des Knüppelweges.

    Depronjetpiloten sollten mit möglichst wenig oder besser gar keinem Expo fliegen. 

    Warum, verrate ich Dir hier.


  • Flaperons

    Flaperon ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus Flap ((Wölb-)Klappe) und Aileron (Querruder). Es bezeichnet dementsprechend eine Flügelklappe, die sowohl als Wölbklappe (also gleichsinning nach oben oder unten) oder als Querruder (gegensinnig, eine Seite nach oben, die andere nach unten, zur Rollsteuerung ausgeschlagen werden kann.


    Praxis:

    Beim gleichsinnigen Ausschlagen der Querruder nach unten bekommt man einen grösseren Auftrieb (bei höherem Luftwiedrstand), und kann so langsammer anfliegen. Dabei wird das Profil sozusagen stärker verwölbt, deshalb mehr Auftrieb.


    Wenn sie nach oben ausschlagen wird der Auftrieb im Bereich der Klappen verringert, oder sogar ganz vernichtet, bei grösserem Luftwiederstand (im Extremfall werden die Querruderklappen zu Bremsklappen

    wenn sie sehr steil stehen).


    Vergiss aber nicht, dass dieser gleichsinnige Ausschlag vom Gesamtruderweg abzuziehen ist. Vermeide daher, dass das Servo mechanisch anschlägt und bedenke, dass die Ruderwirkung der hoffentlich noch vorhandenen Querruderfunktion eingeschränkt wird.


  • LE(R)X

    Die offizielle Abkürzung für (engl.): leading-edge-root-extension.  Zu deutsch also sinngemäß: Tragflächenvorderkantenwurzel-Verlängerungen.

    Es handelt sich um auftriebserhöhende Hilfsflächen, die meist im Bereich des Cockpits beginnen und bis zum Ansatz der eigentlichen Tragflächen verlaufen, aerodynamisch geformt sind und die Gesamtauftriebsfläche vergrößern.

    Am deutlichsten zu sehen sind sie bei der F/A-18E "Super Hornet" oder der Suchoi 27+ Baureihe. Im Falle der Depronjets erfüllen sie noch eine andere wesentliche Aufgabe, denn sie erhöhen die Rumpfstabilität und die Belastbarkeit der Tragflächen. 

    Anm: Manchmal werden sie auch vereinfacht als LEX abgekürzt (engl. leading-edge-extensions).


  • KF-Profil (KFm)

    Ein spezieller Profiltyp der Tragflächen und gleichzeitig das Markenzeichen der Depronjets. Oftmals auch als KF(ergänzt um eine Ziffer) oder KFm bezeichnet. Charakteristisch ist die treppenartige Stufe im vorderen Drittel, in der die Luft eine Verwirbelung bildet. Die folgende Luft erkennt diese Verwirbelung als Teil der Tragfläche und fließt darüber, so dass das Profil eher einer Rundung, ähnlich einem Clark-Y Profil, ähnelt. 


    Vorteil sind äußerst stabile Flugeigenschaften, ein guter Auftrieb und so gut wie keine Strömungsabrisstendenzen. Nachteilig ist der hohe Luftwiderstand zu nennen, der den Siegeszug dieses Profiltyps in der manntragenden Luftfahrt verhindert hat. Im kleinen Maßstab aber die beste Profilierung eines Jets.


  • Parkjet

    Ein Modellflugzeug mit handlichen Dimensionen (meist eine Spannweite von 80cm), welches meist nur mit Höhen und Querrudern geflogen wird (engl. yank&bank). Der Begriff passt auf kleine Warbirds oder auch selbstgebaute PusherJets. Theoretisch könnte man damit in einem Park fliegen - daher der Name.

    Depronjets orientieren sich an diesem Begriff. Bis auf ein paar Sonderprojekte mißt ein Depronjet in der Länge ODER Spannweite höchtens 100cm - handlich und kofferaumtauglich. 


  • Rates

    Die Ausschläge der Ruderflächen werden entweder in Millimeter oder in Grad (Winkel) gemessen. Ich habe mich für den einfacheren Weg mit Geodreieck und Lineal entschieden, es geht aber auch mit Halbkreismessern oder teuren Spezialvorrichtungen. 

    Je höher die Rates, desto größer die Ausschläge der jeweiligen Ruderfläche.


  • Servo/Ruder-Anlenkung

    Der oder das Servo bewegt den Servoarm (fachlich korrekt wäre Servohorn, aber ich möchte es vom Ruderhorn abgrenzen).

    Dieser Servoarm ist  mit dem Ruderhorn durch ein Gestänge verbunden.


    - Servoarm

    - Ruderhorn-

    - (Ruder-) Gestänge

     

    so einfach ist das!!!



  • Slats

    Ein ungenauer Begriff, der in der Literatur irgendwo zwischen Krügerklappe und droop leading edge flap (Kippnase) angesiedelt ist. 


    Meine Definition ist einfacher.

    Klassische Landeklappen (engl. flaps) befinden sich hinten an der Tragfläche, Slats vorne. Ich bezeichne sie daher auch als leading edge flaps.

    Ziel ist es immer, die Tragfläche  zu krümmen, um den Auftrieb zu erhöhen, insbesondere im Langsamflug.


    Ein gutes Beispiel dafür ist der Premiumausbau der F/A-18E XXL "Maverick" oder dieser Abschnitt im Kapitel über Tragflächenprofile.


  • Tailerons

    Taileron ist die Bezechnung für ein horizontales Heckleitwerk, welches die Funktion von Höhenruder und Querruder übernimmt . 

    Damit kann man sich die Querruder, deren Mechanik und deren Elektronik bei vielen Modellflugzeugen gänzlich sparen. Richtig gelesen: 2 Servos reichen aus, ein Modellfluguzeug aus Depron zu fliegen, egal ob Eurofighter, Tornado oder F-18. Einzige Voraussetzung ist ein Sender, der im Menü die Einstellung eines DeltaMixes erlaubt oder Mischerfunktionen ermöglicht.


    Anmerkung: Der Begriff Tailerons wird in der Luftfahrt per Definition für Pendelleitwerke genutzt. Der Alternativbegriff lautet Elevons. Vermutlich wäre dieser sogar korrekter, da ich keine Pendelleitwerke verbaue. Ich bleibe aber bei dieser Bezeichnung.


Ich hoffe auf Deine Unterstützung. Dieses Glossar baut sich nach und nach auf - ganz nach Deinen Wünschen. Lass mich wissen, welche Begrifflichkeiten hier der näheren Erklärung bedürfen.

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