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1. F-22 - Die Idee

Mai 15, 2022

Faszination "Raptor"

An einem mir langweiligen Fernsehabend zog ich mich in die Werkstatt zurück und tüftelte am Prototyp einer Schubvektorsteuerung. Die Konstruktion soll die Merkmale Einfach, Leicht, Stabil und Zuverlässig miteinander vereinen. Soweit zunächst die Theorie.
Was noch fehlte, war eine geeignete Trägerplattform, also das passende Flugzeug. Gut, dass es Laptop und Wikipedia gibt und das WLAN bis in die Werkstatt reicht. So kam ich noch am selben Abend auf die passende Idee.


Eine F-22 sollte es werden.


Laut Wikipedia ist das Flugzeug extrem manövrierfähig, wendig und im Luftkampf jedem Gegner überlegen. Zumindest wenn man den Angaben der US Air Force glauben schenken mag. Die extremen Flugeigenschaften werden durch die charakteristischen dreieckigen Bleche am Heck einer F-22 Raptor erzeugt. Diese können den Luftstrom nach oben und unten zu lenken, während die Triebwerke selbst aus Gründen der Tarnkappentechnologie (Stealth) tief im Inneren des Rumpfes verborgen sind. Die Bleche könne um 20 Grad nach oben und unten ausgelenkt werden. Es handelt sich also im Gegensatz zu einer Suchoi SU-35/37 nur um eine 2D-Vektorsteuerung - genau wie mein entwickelter Prototyp.


FunFakt: Die Vektorsteurung soll laut Literatur sogar Anstellwinkel des Flugzeugs bis 70 Grad erreichen. Das will ich erst mal sehen. Das wären dann ja schon „Very High Alpha“.

F-22 Stockfoto

1.1. Überlegungen


Die Schubvektorsteuerung erfordert zwingend die Montage des Motors am Heck. Bei allen Nachteilen für die Flugeigenschaften bietet dieses Setup dennoch einen gewaltigen Vorteil: Genau wie bei der Mig-29, bei der der Rumpf entscheidend zum Gesamtauftrieb beiträgt, ermöglicht dies auch bei der F-22 eine aerodynamische Rumpfkonstruktion.

Aus Respekt vor dem Gesamtgewicht des Flugzeuges, welches sich nicht nur aus den Komponenten, sondern auch aus dem Heckmotor, in Verbindung mit vermutlich einem 2200er LiPo zusammensetzten wird, traf ich einen depronjets-untypische Entscheidung. Ich skalierte das Modell auf 120cm Länge.

Ergänzung aus gegebenem (traurigem) Anlass:
Die russische Aggression in der Ukraine seit Februar 2022 ist etwas, über das ich nicht gerne schreibe oder eine Position formuliere. Der Grund ist, dass ich keiner der Kriegsparteien in Ihrer Berichterstattung über den Weg traue und auch „der Westen“ hier eine seltsame Performance zeigt. Was heute Hüh heißt, heißt morgen Hott. Außerdem sollte die Website „www.depronjets.de" unpolitisch sein. Soweit die guten Vorsätze - und nun die Realität und mein Statement:

Für mich persönlich trägt der Aggressor die Schuld, denn er hätte das Problem anders lösen können. Egal was passiert und wer daran die Verantwortung trägt, es wäre ohne den Einmarsch am 24.02.2022 nicht passiert!


Schade, dass ich so etwas schreiben muss. Mich faszinieren russische Kampfjets (MiG und Suchoi) aber nach dem ersten Schritt, diese zumindest auf meiner Website auszugrauen, folgt nun der Nächste. Das Kanalbild bei YouTube, Facebook, Pinterest & Co wird ersetzt - Die SU-30 ist damit Geschichte. Folglich betrachte ich die F-22 als Anwärter für die neue „Pole-Position“ und gebe mir sowohl beim Bau, als bei der Lackierung besonders viel Mühe.

F-22 Geometrie aus der Vorderansicht
F-22 Vorbeiflug

1.2. Bauplan:


Der Bauplan der F-22 ist komplex und basiert auf realen Blaupausen, unzähligen Fotos, sowie meinem bereits vorhanden Plan der alten F-22. Daneben orientierte ich mich an der Mig-29 mit ihrer Rumpfkonstruktion und den Verstärkungen.

Allerdings nahm ich in den Proportionen zum Originalmodell mehr als deutliche Anpassung vor, indem ich das Modell stauchte. Dadurch wird es zwar pummeliger, aber Erfahrungen anderer Modellpiloten mit diesem Typ sagten, dass die F-22 um die Querachse (also mit Hilfe der Höhenruder) doch etwas mehr Manövrierfähigkeit vertragen kann. Ebenso vergrößerte ich die Seitenleitwerke und sämtliche Ruderflächen sowie etliche Details. Die Baupläne, sofern Du das Modell nachbauen möchtest, findest Du im praktischen A4 Format im Premiumbereich.

F22 Foto

1.3. Komponenten

Motorabbildung Extron

Aufgrund meiner Erwartungen bezüglich der Manövrierfähigkeit hoffte ich natürlich, dass mir die F-22 Zugang zu den Kunstflugfiguren Kulbit, Depronloop und Backflip geben würde. Kunstflugfiguren, die ich bis dato immer mit Hilfe von Gegen- oder Rückenwinds andeuten, aber nicht perfektionieren konnte. Dazu ist es zwingend notwendig, jede Ruderfläche mit einem eigenen Servo auszustatten, um stets die volle Kontrolle zu behalten. Die Raptor wird somit über sieben Einzelservos angesteuert. Allein dies erfordert einen 8 Kanalempfänger, wenn Du das volle Potential entfalten willst. Aber auch ein 6 Kanalempfänger reicht aus, sofern Du Funktionen wie Höhen- oder Seitenruder per Y-Kabel zusammenfasst. Falls Du Komponenten wie Motor und Regler noch vorrätig hast, sollten sich die Investitionen im Rahmen halten. Anderenfalls solltest Du einmal einen Blick auf das "Komplettset" der Firma Torcster* legen. Für die Steuerung wählte ich deren günstige, aber dennoch zuverlässige Servos, namentlich 2xNR65MG, 4xNr62 und 1xNR225. Insbesondere die analogen NR225 sind erste Wahl, wenn Du einen etwas größeren und leistungsstarken Servo benötigst. Außerdem ist hier das Preis-Leistungs-Zuverlässigkeits Verhältnis optimal. Klare Kaufempfehlung*.

Als Lipo wird aufgrund er Größe und der Hebelkräfte des Heckmotors ein 3S 2200Lipo seinen Dienst verrichten. Beim Motor setzte ich diesmal auf den Extron mit 2050KV und nicht etwa den guten und bewährten Torcster 2826/6 mit 2200kv. Die Torcster besitzen zwar mehr Leistung, aber ich sah einen andere Vorteil:

Durch die Motorisierung am Heck kann man theoretisch beliebig große Luftschrauben verwenden. Und ich habe noch ausreichend 7x4 und 7x5 Latten herumliegen. Motoren mit 2200kv wären damit bereits an der Leistungsgrenze. Aber mit einer etwas geringeren KV könnte es klappen, am Ende mehr Leistung herauszuholen. Das ist aber Zukunftsmusik und wird vermutlich als Optimierung geplant und getestet. Starten werde ich mit einer klassischen 6x4 APCE.

1.4. Lackierung:

Die F-22 ist ein Tarnkappenflugzeug (Stealth), deren Wirkung durch die spezielle radarabsorbierende Lackierung noch verstärkt wird. Allerdings ist diese grau. Und ein komplett graues Flugzeug ist das schlimmste, was Du Dir als Modellflieger antun kannst. Sieh Dir einmal meinen Impeller Eurofighter in der Galerie an. Im Gegensatz zur Realität benötigst Du als Modellpilot nämlich das Gegenteil, also kontrastreiche und grelle Farben.
Ich entschied mich für den Mittelweg und wählte meine Lieblingsfarben und -kombination: Weiß-Grau-Blau.

Verwendet habe ich dabei folgende Farben (allesamt gekauft bei der Firma Torro GmbH. Mit Rechnung :-)


Weiß: Ammo #47 "satin white" , es geht auch Ammo #50 "matt white"

Blau: Ammo #86 "blue" (RAL 5019)

Grau: Ammo #203 "light compass ghost gray" (im übrigen die klasssiche Farbe auf z.B. einer F-18, FS36375)


Das Tarnmuster ist abgeschaut von einer F15 - einmal dem Modell der Firma E-Flite* und einmal von deren Originalvorbild, der USAF 65th Aggressor Squadron von der Nellis Air Force Base in Nevada.

Tue mir nur den Gefallen und lackiere Deine F-22 nicht im Einheitsgrau. Sie würde dann wie der Eurofighter auf meiner Website aussehen und nur schwer am Himmel erkennbar sein. Das wäre aufgrund der großen Rumpfoberfläche und den damit verbunden Möglichkeiten einfach Schade.

Ich nenne meinen Entwurf: F-22 „Skyraptor“.

F-15 von Eflite als Vorbild für mein Modell
Lackierung der F-22 in grau.
F-22 Raptor fast fertig in blau-grau-weiß lackiert

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Bei den Links zu den Acrylfarben der Firma Torro GmbH handelt es sich nicht um Affiliate Links. An diesen Empfehlungen verdiene ich nichts und Du kannst die Farben auch genausogut woanders kaufen. Mit dem 10% Depronjets-Gutscheincode solltest Du aber dringend noch einmal die Preise vergleichen und nachrechnen.

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