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7. Lackierung & Finish

März 18, 2023
Die fertige Unterseite der F-18. Theoretisch ist das Modell bis auf die stabilisierenden Seitenleitwerke fast flugfertig, alles andere ist Dekoration.

Obwohl für den Erstflug nur zwei Akkuladung zur Verfügung standen, entschied ich mich, mit der Lackierung und dem Finish des Modells zu beginnen. 

Ohne zu wissen, welches Potential wirklich in der Maschine steckt und welche Änderungen und Anpassungen ich noch vornehmen würde, war klar, dass diese später am fertigen Modell durchgeführt werden mussten. Eine neue Erfahrung, die ich so noch nicht gemacht hatte.

Da ich aber über den Sommer genügend Erfahrungen mit dem Prototyp der F/A-18 „X-Perimental“ sammeln konnte, wagte ich diesen Schritt. Alle Modifikationen, Änderungen und Umbauten werden also später am fertigen Modell vorgenommen.


7.1. Oberflächenbearbeitung

Die gesamte Bearbeitung der Oberfläche - also von Schleifen und Spachteln bis hin zur Lackierung- orientiert sich an den Grundlagen aus den Abschnitten "Baupraxis". Nutze dies als Grundlage. Hier folgen die Details und Fotos.

Verfuellen der Spalten und Ritzen mit Depronresten mit Hilfe von Verdünner.

7.1.1. Spalte füllen, Spachteln, Schleifen


  • Alle Spalte, Fugen, Furchen und Schlitze werden mit Depronresten geflickt und mit Leichtspachtel verschlossen.


  • Danach schleifst Du das Modell mit 220er Körnung gründlich ab.
Glasfasergewebe und Sperrholz zum Schutz des Rumpf un des Bodens, insbesondere bei Landungen

7.1.2. Verstärkung Glasfaser und Sperrholz


Vor dem Auftragen des Parkettlacks ist es ratsam, den Boden zu verstärken und zu schützen.


Das empfehle ich:

  • Die Unterseite der Triebwerkschächte mit 1 mm Birkensperrholz* schützen. Verwende Uhu-Por, der vor dem Verkleben gut ablüften muss.

  • Die seitlichen Triebwerksteile, die bis ganz nach hinten reichen, kannst Du an der Unterseite mit einem Streifen Carbonprofil verstärken. Alternativ kannst Du für diese Aufgabe auch Kohlefaserstäbe verwenden. Einfach eindrücken oder einschneiden und einkleben.

Anzeichnen der Panellines für die F-18 mit Hilfe eines weichen Kugelschreibers.

7.1.3. Panellines


  • Wenn Du nicht schon beim Bauen daran gedacht hast, kannst Du jetzt die Panellines (Nieten, Bleche und Stöße) mit einem weichen Kugelschreiber anzeichnen.

  • Halte Dich einfach an meine Tipps aus der Baupraxis oder vertiefe diese Technik im Premiumbereich. Es lohnt sich, auch wenn man von solchen Details in der Luft natürlich nichts mehr sieht. Am Boden machen sie aber einen gewaltigen Unterschied und verleihen dem Modell einen plastischen 3D-Effekt. Ganz zu schweigen vom Neid deiner Kollegen.
Die F18 hängt zum Trocknen des Parkettlacks an der Decke.
Der letzte Schliff der F-18 vor dem Lackieren erfolgte mit Wasser und 2000 Körnung Schleifpapier

7.1.4. Parkettlack


  • Entferne Rückstände und Schleifstaub mit Silikonreiniger oder Spiritus.


  • So wie im Abschnitt „Oberflächenbearbeitung" beschrieben, bestreichst Du das Modell mit der Parkettlack-Talkum Mixtur. Arbeite in einem Arbeitsgang. Zuvor solltest Du sämtliche Elektronik, Motor und Luftschraube abkleben.


  • Mische Parkettlack mit Talkum im Verhältnis 100 g Parkettlack zu 50 g Talkum. Dadurch entsteht eine dickere Konsistenz, die kleine Risse und Dellen verdeckt (im Maler- und Lackiererhandwerk nennt man das "Füllern"). Für einen sparsameren Auftrag empfehle ich eine Schicht Parkettlack pur oder eine dünnflüssigere Talkummischung.


  • Hänge das Modell zum Trocknen auf. So kann der überschüssige Parkettlack abtropfen und Du kannst leicht mit einem trockenen Pinsel die Laufnasen und Lackansammlungen entfernen und verteilen. Vergiss nicht, Pappe oder ähnliches auf den Boden darunter zu legen.

  • Wenn alles getrocknet ist, schleifst Du die Oberfläche mit 220er Schleifpapier glatt. Profis können gerne zum Nassschleifen übergehen, das ab Körnung 1000 interessant wird. Übertreibe es aber nicht. Die Oberseite reicht. Unten schaut sowieso keiner hin, oder?

7.2. Lackierung

Mein Farbkoffer zur Lackierungder F-18 mit Ammo of Mig und Vallejo.

Die Lackierung bestimmst Du.


Dies kann von einfachen Varianten ("Blue Angels"= Dose blauer Sprühlack) bis hin zu aufwendigereren Mustern wie dem Splinter Camo-Pattern reichen. Genau dieses Muster habe ich für die Unterseite vorgesehen. Oben orientiere ich mich am Original aus dem Kinofilm.

Du benötigst folgende Farben der Firma Ammo of Mig.

Vergiss nicht, die 10% Rabatt bei dere Firma Torro mitzunehmen.

  #208 Dark Compass Grey

   #032 Satin Black

   #210 Grey Blue

   #209 Light Gray

   #032 Satin Black

Eine Lackierung der Kanten am Abklebeband fuehrt zu sauberen Farbkanten. Ein alter Malertrick.
Die Lackiertechnik der Spliter-Camo Tarnung auf der Unterseite.
Fertig lackierter Rumpfrücken der F-18.

Vorgehen


  • Beginne auf der Unterseite, denn sie ist auch am zeitaufwendigsten. Das Splinter Camo Pattern kam bereits an der SU-27 erfolgreich zum Einsatz, so dass Du hier zusätzlich Informationen bekommst. Außerdem kannst Du die Basics und Tipps und Tricks in komprimierter Form im Abschnitt Baupraxis: Lackierung nachlesen.


  • Streiche zuerst die hellen Stellen vollflächig an. Nach dem Trocknen klebst Du diese in der gewünschten Form mit kleinen Stückchen Klebeband ab, so dass sich das zackige Muster ergibt.

  • Alle umliegenden Bereiche, also ca. 70% der Flugzeugunterseite, lackierst Du im nächsten Schritt mit einem mittleren Grauton, in meinem Fall "Grey-Blue".

  • Jetzt klebst Du die Bereiche für den dunklen Farbton ab. Beachte: Der hellste Farbton wird komplett abgedeckt (inside), die dunklen Bereiche werden nur nach außen hin abgeklebt (outside). Eine gängige Technik, auf die ich in einem späteren Tutorial eingehen werde und die ich aus dem Airbrushbereich übernommen habe.


  • Die Oberseite wird einheitlich komplett in #208 "Dark Compass Grey“ lackiert, die Finnen und der Cockpitbereich sowie der Rumpfrücken erhalten einen schwarzen #032 Satin Black Anstrich. An der hinteren Heckplatte, also zwischen den Leitwerken, muss man etwas improvisieren, um den Eindruck zu erwecken, dass der Rumpfrücken durchgehend ist und nicht durch den Triebwerksausschnitt unterbrochen wird.


Alternative:

Ist Dir diese Technik zu aufwendig, lackiere den Rumpfboden komplett grau. In diesem Fall kannst Du jeden beliebigen helleren Grauton nutzen. Sofern Du die Ammo of Mig Farben verwendest, empfehle ich Dir den Farbton #207 „Light Compass Grey"*. Damit bleibt das Modell schön „scale“. Orientiere Dich an meinem Projekten und der Galerie, vielleicht erhälst Du dort ein paar Ideen und Anregungen oder google doch einfach im Internet die Begriffe „F-18 +paint scheme“.

Preistipp:

Aufgrund der Größe des Modells wird relativ viel Farbe benötigt. Der Baumarkt mit dem Biber hat auch graue und schwarze Sprühfarbe im Angebot, die sich für die erste Grundierung eignen. Ich empfehle aber das Angebot der Firma Torro, denn mit deren 10% Gutschein bekommst Du die kleinen Farbfläschchen Ammo of Mig zu einem sagenhaften Preis. Rechne mit folgenden Mengen: 3x Dark Compass Grey, 3x Satin Black, 2x Grey Blue, 1x Light Grey. Alles in allem eine Investition von 9 Fläschchen à 17 ml Farbe im Wert von ca. 20 Euro. 2 Spraydosen aus dem Baumarkt liegen aber auch in dieser Preisklasse.

Fertiges Modell mit ausgebautem Cocpit und Pilotenfigur.

7.3 Folie

Aufbügel der Oracal Folie zwecks Dekoration
Dekor und dekoration am Modell der F-18, fast so wie im Original.
Das TopGun Wappen...

Zur Folierung des Modell benötigst Du 3 Farbtöne. Wie immer empfehle ich den Marktführer:

  • Die Plottervorlagen findest Du zum Download im Premiumbereich. Alternativ schneidest Du sie Dir mit Skalpell, Schere und Bastelmesser selber aus. Mit einer ruhigen Hand lassen sich diese sicherlich auch mit Pinsel und Farbe auftragen.

  • Bei der Gestaltung der blauen Kontraststreifen habe ich an den Tragflächenenden und den Tailerons noch blaue Balkenstreifen ergänzt. Auf der Unterseite des Modells kannst Du mit silberner und blauer Folie ebenfalls ein paar Akzente setzen. Ebenso foliere ich die Triebwerksdüsen mit einem silbernen oder metallfarbenen Grundton und nutze die Triebwerksdüsen-Decals aus dem Premiumbereich. Noch ein paar Zahlen, Hoheitsabzeichen und technische Beschriftungen und das Modell ist fertig.

  • Weitere Möglichkeiten und Techniken hierzu findest Du im Abschnitt Detaillösungen.

  • Ganz zum Schluss und das Wichtigste überhaupt: Das farbige Logo („Fighter Weapon School“) am Seitenleitwerk wird auf Aufkleberfolie aus Vinyl/Aufkleberfolie (Link) gedruckt oder hilfsweise auf normalem Kopierpapier und dann mit UhuPor aufgeklebt. Vergiss nur nicht, sofern Du einen Tintenstrahldrucker verwendest, das Wappen vorher mit Klarlack zu versiegeln.



  • Du kannst natürlich auch andere Patches, Wappen oder Grafiken benutzen. Lass Deiner Fantasie freine Lauf.
Das fertig lackierte Modell.

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